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VVWL und DSLV im Austausch mit Udo Schiefner

Am 11. Januar hatten der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik, Hauptgeschäftsführer Frank Huster und Simon C. Brück, sowie der VVWL Landesverband Spedition + Logistik, Jürgen Weihermann, die Möglichkeit eines intensiven und konstruktiven Austausches mit Udo Schiefner (MdB) beim Mitgliedsunternehmen TALOGIS Air & Sea GmbH in Niederkrüchten. Herr Schiefner sitzt dem Verkehrsausschuss im Deutschen Bundestag vor.

Insbesondere im Hinblick auf die derzeit stattfindende Aktionswoche des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und auch des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) konnten die Vertreter des Speditions- und Logistikgewerbes die drängenden Themen der Mitgliedsunternehmen direkt mit Herrn Schiefner diskutieren und zum Verständnis der Politik beitragen.

Unsere Mitgliedsunternehmen und die Branche insgesamt sehen sich seit diesem Jahr mit zusätzlichen jährlichen Belastungen von rund 8 Milliarden Euro konfrontiert. Diese entstehen durch die CO2-Komponente der Lkw-Maut sowie den CO2-Preis aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), die von den Unternehmen getragen werden müssen. Es ist zu erwarten, dass der Preisbestandteil für den CO2-Ausstoß bei Kraftstoffen in den kommenden Jahren durch den europäischen Emissionshandel II (EU-ETS II) weiter ansteigen wird. Ursprünglich wurde zwischen den Parteien der Ampel-Koalition vereinbart, dass eine Doppelbelastung vermieden werden sollte. Derzeit liegt jedoch kein konkreter Vorschlag vor. Im Gespräch hat Herr Schiefner in Aussicht gestellt, dass Mittel für eine auskömmliche Förderung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben sowie die dringend benötigte Tank- und Ladeinfrastruktur in den Etat eingestellt werden könnten. Er betrachtet diese Möglichkeit als einen potenziellen teilweisen Ausgleich für Unternehmen in unserer Branche. Dadurch könnte die Akzeptanz und Verbreitung von batteriebetriebenen und wasserstoffbasierten Antrieben weiter gesteigert werden.

Im Gespräch mit den Vertretern der TALOGIS Air & Sea GmbH konnte verdeutlicht werden, dass die Kernaufgabe der Logistik darin besteht, Prozesse schlank und effizient zu gestalten und durchzuführen. Es ist jedoch zu beobachten, dass der Dokumentationsaufwand aufgrund verschiedener Meldepflichten in allen Teilbereichen der Logistik zunimmt, was zu einer erhöhten Ineffizienz der Supply Chains führt. Als Beispiele hierfür können das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder das Energieeffizienzgesetz genannt werden. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sehen sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, den gestiegenen Berichtspflichten ihrer Auftraggeber gerecht zu werden.

Beispielhaft wurde dazu auch die Sicherheitsüberprüfung von Luftfrachtsendungen durch Herrn Opszalski (TALOGIS) genannt. Insbesondere in den Grenzregionen ergeben sich Wettbewerbsnachteile für deutsche Anbieter, da die Abwicklung der notwendigen Kontrollen in anderen europäischen Ländern deutlich unbürokratischer und schneller erfolgt. „Es gibt Fälle, in denen zeitkritische Güter vom Flughafen Frankfurt am Main mit dem Lkw nach Straßburg transportiert werden, um dort kontrolliert zu werden. Anschließend werden diese wieder mit dem Lkw zum Fraport gebracht, um dort vom Luftfrachtcarrier verladen zu werden.“, berichtet er im Austausch mit dem Abgeordneten Udo Schiefner. Dieser Missstand wurde durch die Verbände bereits mehrfach dem zuständigen Luftfahrtbundesamt (LBA) vorgetragen. Leider ist derzeit keine Entbürokratisierung in Sicht. Herr Schiefner hat zugesichert sich mit der zuständigen Behörde und dem Verkehrsministerium zu diesem Sachverhalt auszutauschen.

Gleichwohl sehen Bundes- und Landesverband weiterhin einen erheblichen Diskussionsbedarf zwischen der Politik und den Akteuren des Speditions- und Logistikgewerbes. Man hat aus dem Termin eine Zusage von Herrn Schiefner zu weitergehenden Gesprächen mit führenden Vertretern der SPD-Bundestagsfraktion mitgenommen.